Erschließen Sie das Potenzial der Rückführungstherapie: Ein kritischer Vergleich von fünf bekannten Ansätzen, der Ihnen als Therapeut hilft, die passendste Methode für Ihre Praxis zu identifizieren – und Ihnen als Patient ermöglicht, den optimalen Therapeuten auszuwählen.
Es gibt fünf grundlegende Ansätze zur Rückführungstherapie, die jeweils ihre Anhänger haben:
- Echtes Wiedererleben ist nicht notwendig. Menschen müssen lediglich wissen, was passiert ist. Wenn sie sich nicht erinnern können, befragen wir das höhere Selbst, einen Geistführer oder jemand anderes kann es für sie sehen. Das erlangte Wissen wird oft auf religiöse Weise genutzt: Ermahnungen, Gebet, Vergebung für sich selbst und andere, usw.
- Menschen müssen wiedererleben, jedoch nicht vollständig. Sie müssen nur verstehen, was passiert ist. Wenn das Wiedererleben unangenehm, angespannt oder schmerzhaft wird, holen wir sie heraus und lassen sie alles aus der Distanz durchgehen, ohne unangenehme Effekte spüren zu müssen. Wie ein amerikanischer Kollege sagte: „Traumata erneut zu erleben, führt nur zu einer Retraumatisierung.“
- Vollständiges Wiedererleben ist an sich heilend.
- Vollständiges Wiedererleben ist nur der erste Schritt. Wiederholungen sind notwendig, bis die traumatische Episode ruhig und gelassen wiedererlebt wird.
- Vollständiges Wiedererleben ist notwendig, aber nur ein neues Verständnis bringt vollständige Befreiung, die als Katharsis erlebt wird. Die ursprüngliche Erfahrung bleibt geladen, erscheint jedoch in einem neuen Licht. Die Menschen sind nicht mehr belastet, sondern frei.
1. Ansatz in der Rückführungstherapie: Echtes Wiedererleben ist nicht notwendig.
Hellseherische Beratung und Kinesiologie
Der erste Ansatz beinhaltet eine hellseherische Beratung, die den Menschen aufzeigt, was sie in früheren Leben getan oder erlebt haben, und erläutert, warum sie heute nicht strahlend glücklich sind. Dies stellt jedoch keine echte Rückführungstherapie dar. Die Beratung wird oft durch psychisch-energetische Behandlungsmethoden wie Reiki, Aura-Heilung oder Chakra-Heilung ergänzt. Für Menschen, die selbst nicht arbeiten können (wie Autisten, Psychotiker, geistig Behinderte oder Säuglinge), ist dies ein wahrer Segen. Für jene, die nicht arbeiten wollen (etwa Berufspatienten oder Berufskonsumenten), bietet es eine Fluchtmöglichkeit. Für Menschen, die arbeiten wollen und können, bedeutet dies jedoch eine Verzögerung und ein Handicap, da sie spätere Sitzungen nicht mit einem offenen Geist angehen können.
Franklin Loehr schrieb in Psychography:
„Der Therapeut selbst sollte nicht – wiederhole NICHT – die Rückführungstherapie seiner Klienten für seine eigene Entwicklung als Medium nutzen. Die Erinnerung an frühere Leben des Klienten ist dessen eigene Erfahrung. Wenn der Therapeut „mitfühlt“, es psychisch aufnimmt oder sogar voraussieht, schmälert dies die Qualität der Erfahrung des Klienten. Ich habe das früh gelernt. Ich habe 40 Jahre Erfahrung als medialer Kanal … aber ich halte meine Arbeit mit einem Rückführungsklienten strikt auf der Ebene eines Therapeuten und Beraters. Ich erinnere mich, dass ich vor einer Gruppe von Rückführungstherapeuten sprach und einen prahlen hörte, wie er „den ganzen Weg“ mit seinem Klienten gehen konnte. Nein! Ihr Klient bezahlt Sie, um ein geschickter Psychotherapeut zu sein, nicht ein Straßenwahrsager.“
Eine interessante Variante dieser ersten Schule besteht darin, frühere Leben zu erforschen, indem der Arm oder ein anderer Körperteil mittels Kinesiologie getestet wird. Die Kinesiologie nutzt den Körper des Klienten als Orakel. Sie ähnelt dem Pendeln, setzt jedoch auf Veränderungen der Muskelspannung. Es handelt sich hierbei nicht um eine eigenständige Therapieform, sondern um eine alternative Methode der Induktion und Erforschung. Dies allein ist aber nicht ausreichend: Letztendlich ist es notwendig, dass die Menschen die Erfahrungen wiedererleben. Diese Methode kann für Personen, die Schwierigkeiten beim Visualisieren haben, geeignet sein. Die Resultate der kinesiologischen Tests entsprechen den Erfahrungen, die bei regulären Rückführungen in frühere Leben gemacht werden.
2. Ansatz in der Rückführungstherapie: Menschen müssen nur verstehen, was passiert ist.
Geistführer und höheres Selbst als Hilfsmittel
Viele Therapeuten des zweiten Ansatzes ziehen das höhere Selbst des Patienten oder spirituelle Geistführer zurate. Dabei fragen sie die Führer, ob eine Rückführung erlaubt oder sinnvoll ist und welches Thema sich für eine erfolgreiche Sitzung eignet. Die Sitzungen können zwischen Rückführung und Channeling variieren. Manche Therapeuten lassen ihren eigenen Geistführer mit dem des Patienten kommunizieren. Angesichts dieser Vorgehensweise ist es kaum verwunderlich, dass sich der Inhalt solcher Sitzungen oftmals um Verstorbene dreht, einschließlich Seelen-Anhaftungen. In den qualitativ hochwertigeren Sitzungen präsentieren sich die Geistführer nicht als übergeordnete Wesen, sondern als Freunde oder Bekannte aus früheren Leben oder als verstorbene Familienmitglieder aus dem aktuellen Leben. Einige Therapeuten, die auf diese Weise arbeiten, betonen zurecht, dass ein Geistführer, der vorschreibt, was man tun soll, kein wahrer Führer, sondern ein Eindringling ist. Dieser Ansatz ist für echte Neurotiker nicht hilfreich, da er wenig psychotherapeutische Elemente enthält. Auch die dunkleren Aspekte der menschlichen Natur und das Böse können auf diese Weise nicht behandelt werden, da dieser Ansatz dafür nicht ausreichend geerdet ist. Dennoch funktioniert er oft und, wenn er funktioniert, ist er einfach und schnell. Besonders Sitzungen mit Kindern können schön sein.
3. Ansatz der Rückführungstherapie: Vollständiges Wiedererleben ist an sich heilend
Hypnose und spontane Erinnerungen an vergangene Leben
Ein gutes Beispiel für den dritten Ansatz der Rückführungstherapie ist der Bericht von Brian Weiss über die Hypnosesitzungen, die er mit einem seiner Patienten durchführte. Zu seiner Überraschung führten diese Sitzungen spontan zu vergangenen Leben. Im selben hypnotischen Zustand kamen Botschaften von Führern durch, was den englischen Titel seines Buches erklärt: Many Lives, many Masters (Viele Leben, viele Meister). Ein Individuum ohne Körper ist nicht zwangsläufig ein Meister, und es ist bemerkenswert, dass selbst einem intelligenten, kritischen und gut ausgebildeten Psychiater die Kinnlade herunterklappt, wenn Äußerungen getätigt werden, die von durchaus vernünftig bis hin zu banalen und allgemeinen Aussagen reichen. Interessanter ist, dass Menschen möglicherweise dramatisch geheilt werden können, indem sie einfach wiedererleben, ohne therapeutische Verarbeitung. Leider ist dies in der Praxis nicht immer der Fall.
4. Ansatz der Rückführungstherapie: Wiedererleben ist nur der erste Schritt – Wiederholungen sind notwendig
Ron Hubbards Dianetik und seine Auswirkungen auf die Rückführungstherapie
Ein Beispiel für den vierten Ansatz ist die älteste und im Grunde veraltete Form der Rückführungstherapie: die Dianetik von Ron Hubbard (1950). Alle Episoden mit verminderter Bewusstheit sowie physischem oder emotionalem Schmerz führen hiernach zu Engrammen. Das Identifizieren und wiederholte Durchleben dieser Engramme führt zur Entladung. Seine Methoden sind starr, möglicherweise wirksam, aber ineffizient. Wie bei vielen Pionieren liegt seine Bedeutung eher darin, neues Terrain zu erschließen, als ein praktisches konzeptionelles Gerüst zu entwickeln. Seine Ideen ähneln denen von Kolumbus: hartnäckige Fehlvorstellungen, aber bahnbrechende Ergebnisse. Aus der Dianetik entwickelte sich Scientology, eine Organisation geprägt von einer religiösen Glaubensgemeinschaft, Urheberrechten für jeden einzelnen Satz und einer Beharrlichkeit, die an die der Zeugen Jehovas erinnert.
Hubbard lässt den „Remigranten“ oder Patienten zwei Blechdosen oder andere Elektroden in den Händen halten, die mit einem E-Meter verbunden sind, das den Hautwiderstand misst. Der Therapeut, genannt Auditor, verfolgt die Messungen des Messgeräts. Der Auditor zählt in der Zeit zurück, bis das E-Meter einen niedrigeren Hautwiderstand anzeigt. Er datiert genau den Zeitraum, der den niedrigeren Widerstand ergibt. Er klärt die Ausgangssituation. Er bittet den „Remigranten“, die gesamte Episode in seinem Geist zu durchleben und dann von der Erfahrung zu erzählen. Er lässt den Schmerz so oft durchleben, bis der Klient vollkommen ruhig bleibt. Der Auditor fragt dann, ob es eine weitere Situation gibt, die mit dieser verbunden ist und behandelt werden muss. Wenn das E-Meter eine Reaktion zeigt, sucht er nach diesen anderen Episoden und bearbeitet sie auf ähnliche Weise.
Oft ziehen es die Klienten vor, eine Erfahrung zu vermeiden. Fragen, die das Engramm öffnen, sind: „Was können Sie spüren? Was sehen Sie genau? Was können Sie konfrontieren? Wofür können Sie Verantwortung übernehmen?“ Scientologen sind hartnäckig. In einem Fall wurden 40 Stunden an einer Situation gearbeitet.
Viele Engramme sind in Postulaten verankert: den Schlussfolgerungen und Entscheidungen, die wir zur Bewältigung der Situation getroffen haben. Beispiele sind: „Es passiert eigentlich nicht.“ Oder: „Ich werde nie wieder zeigen, wie ich mich fühle.“
Spätere Ansätze, die Rückführungstherapie mit Verhaltenstherapie verbinden, sind in einer Hinsicht sogar noch primitiver: Entladung wird durch bloße Wiederholung angestrebt, während die Dianetik zumindest auf Konfrontation der Situation und Übernahme von Verantwortung besteht, wenn auch auf mechanische Weise.
Obwohl der vorangegangene Text dies bereits verdeutlicht hat, möchte das Tasso-Institut nochmals ausdrücklich betonen, dass es keinerlei Verbindungen zu Scientology hat oder deren Methoden befürwortet. Unsere Therapieansätze und Praktiken gründen sich auf wissenschaftlich fundierten und ethischen Prinzipien, welche sich deutlich von den Überzeugungen und Zielen der Scientology unterscheiden.
5. Ansatz der Rückführungstherapie: Kathartische Rückführungstherapie
Transpersonale Regressionstherapie: Ganzheitliche Heilung
Die Transpersonale Regressionstherapie (TRT) des Tasso-Instituts zählt eindeutig zum fünften Ansatz, dem kathartischen Ansatz. Eine nachhaltige Katharsis erfordert, dass Arbeit auf vier Ebenen vollbracht und Ergebnisse erzielt wurden: mental, sensorisch, emotional und körperlich.
Bekannte Vertreter dieser fünften Schule sind Morris Netherton, Roger Woolger und Hans TenDam. Auch Stanislav Grof ist zu nennen. Therapeuten wie er setzen auf eine stark körperbetonte Induktion (forciertes Atmen) und körperorientierte Verarbeitung. Andere Therapeuten legen dagegen den Schwerpunkt auf mentale Verarbeitung, indem sie Verständnis und Neubewertung fördern.
Häufig erzielen Therapien positive Ergebnisse, dauern jedoch lange oder führen zu unklaren Resultaten, weil entweder der mentale oder der körperliche Aspekt vernachlässigt wurde. Manchmal wurden sowohl mentale als auch körperliche Verarbeitung durchgeführt, während der emotionale Bereich außer Acht gelassen wurde. Daher ist es wichtig, alle vier Ebenen – mental, sensorisch, emotional und körperlich – ausreichend zu berücksichtigen, wie es in der TRT betont wird.
Die Transpersonalen Regressionstherapie ermöglicht so, tiefliegende Blockaden und Traumata aus vergangenen Leben zu erkennen und zu heilen. Durch die Integration von spirituellen Aspekten und die Arbeit auf verschiedenen Ebenen kann die TRT zu einer verbesserten Selbstwahrnehmung, innerer Harmonie und einem erweiterten Bewusstsein führen. Dies wiederum ermöglicht es den Klienten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und ein erfüllteres Leben in der Gegenwart zu führen.
Empfehlungen
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