von Dipl. Psych. Kai Tschanter – 

Was ist Transpersonale Regressionstherapie (TRT) überhaupt?

Sie ist eine aufdeckende hypnotherapeutische Kurzzeitbehandlung, in der ein Therapeut seinen Klienten auf der Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung und einer klaren Absprache für diese Sitzung zielorientiert durch einen tiefen inneren Prozess begleitet, indem viel unbewusstes Material auftaucht und bearbeitet wird, welches mit dem vom Klienten definierten Problem assoziiert ist.

Psychotherapeutische Wirkfaktoren innerhalb der TRT zeigen ihre Verwandtschaft zu humanistischen, psychodynamischen und transpersonalen Verfahren. Sie ist prozessorientiert, körperbezogen und vertieft das emotionale Erleben und den affektiven Ausdruck des Klienten bis hin zur Katharsis. Einsichtsorientiert werden verdrängte Bewusstseinsinhalte aufgedeckt, sowohl aus der Biografie des jetzigen Lebens (Kindheit, Geburt, Schwangerschaft, Zeugung) als auch aus dem Familiensystem, früheren Leben, Nachtodeszuständen oder aus archetypisch-symbolischen Bereichen.

Traumatische Erfahrungen können durch abgeschwächtes Wiedererleben oder indirekt mit Schutz und innerer Distanz entladen und verarbeitet werden, inklusive symbolischer Heilung der Wunden und Konfrontation der Täter. Innere Kinder, Ahnen, Verstorbene, Teilpersönlichkeiten aus früheren Leben oder Ursachen von Symptomen werden personifiziert, damit einem inneren Dialog zugänglich und integrierbar. Tief verankerte Glaubenssätze (Charakterpostulate) können zugunsten einer kognitiven Umstrukturierung modifiziert werden. Resilienz wird unterstützt, indem ressourcenorientiert positive Erfahrungen aus früheren Leben verankert werden. Heilsame Lösungsbilder werden in der Schlussphase als Reframing gemeinsam entwickelt. Am Sitzungsende wird überprüft, ob die gemeinsame Zielsetzung erreicht wurde. Transpersonal an der Transpersonalen Regressionstherapie ist u.a. das holistische Weltbild, der intuitive Umgang mit dem Jenseitigen und die couragierte Schattenarbeit, welche den Weg zum strahlenden Licht der Seele nicht direkt anstrebt wie die Lichtarbeiter, sondern indirekt über den Abstieg in die Unterwelt des Unbewussten und die Erlösung der verdrängten schmerzhaften Erlebnisse und Seelenanteile.

Was unterscheidet die TRT von anderen Ansätzen der Regressionstherapie?

Sie geht völlig neue Wege der Tranceinduktion. Sie behandelt in ihrer flexiblen Vielseitigkeit viel mehr seelische Innenweltphänomene als nur Reinkarnationserinnerungen. Und die Transformation (Heilung) dieser unbewussten Manifestationen geschieht in einzigartiger Gründlichkeit.

Die in diesem Manual vorgestellten Induktionsmethoden (Kap. 6) sind revolutionär neu und hocheffektiv! Es wird sowohl auf Hypnose als auch auf indirekte Tranceinduktionen nach Milton Erickson verzichtet. Es wird eingangs kein Entspannungszustand induziert, da dieser ein Umweg wäre. Es werden auch keine Vorstellungsbilder wie Blumenwiesen, Treppen, Aufzüge oder Wolkentore verwendet. Der Körper wird nicht mit Schaltern ausgeschaltet, ist er doch der Hauptspeicher von Erinnerungen und nonverbales Ausdrucksorgan.

Der Autor nutzt stattdessen die natürliche Problemtrance der vorhandenen Symptome, um den Klienten über deren affektive, körperliche und mentale Ladungen wie über eine Brücke in ein tranceartiges inneres Erleben zu führen, das bereits unmittelbar mit dem Thema verknüpft ist (z.B. Spüre diese Todesangst in deinem Körper und gehe dorthin zurück, wo du sie zum ersten Mal erlebt hast!). Das geht sehr schnell und direkt, die Trance vertieft sich im Laufe des Prozesses immer weiter und dennoch bleibt ein Teil des Bewusstseins des Klienten im Hintergrund wach und gegenwartsorientiert.

Die Transpersonale Regressionstherapie ist in ihren Interventionen bodenständig, pragmatisch und recht unesoterisch. Es gibt keine künstlichen symbolischen Interventionen wie z.B. ein Kelch der Vergebung. Der Mensch in seiner ganzen Größe löst seine Probleme selbst. Dazu werden keine Lichtwesen, Erzengel oder das höhere Selbst herbeizitiert. Für Nachtodeszustände gibt es keine vorgegebenen Bilder wie einen Ältestenrat oder ein Buch des Lebens, auch dieser Prozess bleibt ganz im individuellen Erleben.

Neben der leibnahen Rückführung im engeren Sinne gibt es zwei weitere gleichberechtigte Zugangswege (Personifikation und Energiearbeit, Kap. 2), die oft alle drei kunstvoll in derselben Sitzung ineinander verwoben werden. Die Transpersonale Regressionstherapie arbeitet kurz und bedarfsorientiert. Der Autor gibt an, oft nur eine, selten mehr als drei Sitzungen zu machen von 2-3 Stunden. Es gibt also keine mehr-wöchigen Kompaktveranstaltungen mit täglichen Sitzungen oder fünfstündige Mammutsitzungen. Die Wirkung entfaltet sich allmählich aus der Tiefe und manches neurotische Symptomgebilde fällt von selbst zusammen, wenn das Wurzelthema geheilt wurde. Der größte und eindrucksvollste Unterschied ist für mich genau dieser sog. Heilungsteil der Regression, der in einer einzigartigen Gründlichkeit über die Hälfte einer guten Rückführung ausmacht:

Die heilende Transformation

In der Zeit des Schwellenübergangs der Menschheit werden Erinnerungen aus früheren Erdenleben immer leichter zugänglich.

Ich habe Nackenschmerzen und Prüfungsangst. In der Rückführung finde ich heraus, dass ich früher einmal gehängt wurde. Soweit so gut. Doch warum wurde ich gehängt? Was ist die Geschichte dahinter? Gab es Frau, Kinder, Familie? Habe ich eine falsche Entscheidung getroffen? Hier versucht der Therapeut mit der Spürnase eines Detektivs offene Fragen zu klären und ein stimmiges Gesamtbild des früheren Lebens herauszuarbeiten. Ein wichtiger Schritt, um es zum Abschluss zu bringen und seine Wirkung auf das jetzige Leben zu beenden. Das nochmalige Durchleben des Todes ist ein wichtiger Teilprozess und bildet meist den Übergang von der Wiedererinnerungs- zur Transformationsphase. Hier fängt die Hauptarbeit in der Regressionssitzung erst an.

Die Transpersonale Regressionstherapie bietet eine Fülle verschiedener Vorgehensweisen an, um das Erlebte zu heilen und zu transformieren: der Platz der Übersicht nach dem Tod, der Körper wird nach einem gewaltsamen Tod wieder geheilt und würdevoll bestattet, verlorene Energie oder Blut werden zurückgeholt, der Strick abgenommen und verbrannt, dissoziierte Seelenanteile reintegriert, die z.B. am Hinrichtungsplatz haften geblieben waren, Unerledigtes wird zu Ende gebracht wie eine Wiederbegegnung mit Familienmitgliedern oder die Konfrontation der Täter, Geheimnisse werden aufgedeckt, der Sinn des Erlebten verstanden, Bezüge zum jetzigen Leben hergestellt, wann und wodurch wurde das frühere Leben im jetzigen Leben restimuliert? Betroffene innere Kinder werden versorgt und begegnen dem personifizierten früheren Leben, anhaftende Energien werden entfernt (Blicke der gaffenden Zuschauer), sogar bei den Tätern (dunkle Besetzung des Inquisitors?), Schlussfolgerungen für das jetzige Leben werden überprüft, Postulate gelöscht oder verändert (z.B. nie wieder Autoritäten widersprechen). Kenne ich Personen von damals in meinem jetzigen Leben? Wie gehe ich zukünftig mit ähnlichen Tribunalssituationen (Prüfungsangst) um? Hier wird das Erlebte solange bearbeitet, bis ein ruhiges klares friedvolles Gefühl beim Rückblick auf das frühere Leben zurückbleibt, aus dem man gelernt hat, das aber jetzt endgültig vorbei sein darf.

Ich kenne keinen reinkarnationstherapeutischen Ansatz, bei dem dieser Heilungspart so gründlich und wirkungsvoll ausgearbeitet ist, was sicher zur hohen Effizienz der Transpersonalen Regressionstherapie beiträgt.

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